Das kleine Wörtchen sein ins Türkische zu übersetzen ist gar nicht so einfach: Im Türkischen gibt es kein Verb, das dies eins zu eins zum Ausdruck bringen könnte. Und so müssen Sie gleich zu Beginn Ihrer Beschäftigung mit dem Verbsystem ziemlich umdenken und so einiges auswendig lernen. Ehe Sie sich die verschiedenen Zeiten und Formen detailliert anschauen, möchten wir Ihnen zunächst einen Überblick geben, wie das mit dem sein im Türkischen funktioniert:
Gegenwart: Im Präsens kann man das sein nicht in einer Verbform zum Ausdruck bringen. Man löst dieses Problem, indem man die Personalendung (vom Typ 1) an das Prädikativ (auch Prädikativum) anhängt – das Prädikativ können Adjektive oder auch Substantive sein.
Vergangenheit von sein: Für die beiden Zeiten der Vergangenheit im Türkischen (die eine wird mit -di gebildet, die andere mit -miş) kann man eigene Verbformen bilden. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.
Zukunft: Für das Futur von sein muss man wieder einen Umweg gehen: Das Türkische weicht hier auf eine Konstruktion mit olmak (zu Deutsch werden) aus.
Man kann auch eine verneinte Form bilden: Das stellt man an, indem man an das türkische Wort für nicht (das ist değil) die Personalendung (auch hier wieder jene vom Typ 1) anhängt.
Auch Frageformen lassen sich bilden. Hier zieht man den Fragepartikel -mi hinzu und ergänzt ihn mit der Personalendung vom Typ 1.
Um all das verstehen und lernen zu können, sollten Sie aber erst mal diese „Personalendung vom Typ 1“ kennenlernen. Jedes deklinierte Verb im Türkischen trägt an seinem Ende eine sogenannte „Personalendung“ mit sich. Anhand dieser Endung kann man klar erkennen, um welche grammatische Person es sich handelt.
In der folgenden Tabelle stellen wir Ihnen diese Endungen vor:
Die Personalendungen türkischer Verben: Typ 1
Deutsch
Personalendung
du
wir
-(y)iz
-siniz
-ler
Mit diesem Wissen gerüstet, starten wir ins erste Kapitel zu den Übersetzungsmöglichkeiten von sein; jetzt lernen Sie die Möglichkeiten der Übertragung von sein im Präsens kennen.