Um die Angleichungen der großen Vokalharmonie im Türkischen korrekt ausführen zu können, müssen Sie sich vier Regeln merken:
Für helle Vokale:
Für dunkle Vokale:
Zusammengefasst als Faustregel:
Wann greift die große Vokalharmonie?
Die große Vokalharmonie greift immer dann, wenn Sie ein Suffix an ein Wort anfügen möchten. In diesem Fall müssen Sie den Vokal im Suffix anpassen an den Vokal in der Endsilbe des Wortes. Die Regeln der großen Vokalharmonie greifen bei:
Selbstverständlich finden Sie mehr Regeln, Erklärungen und Beispiele in den entsprechenden Kapiteln. Wir greifen an dieser Stelle als erstes Beispiel die Bildung der Ordnungszahlen im Türkischen heraus, denn auch diese folgt den Regeln der großen Vokalharmonie. Um eine Ordnungszahl zu bilden, hängt man an die Zahl (die Kardinalzahl) das Suffix -(i)nci an. Diese Endung verändert sich aber dem Vokal in der letzten Silbe der Kardinalzahl entsprechend. Schauen Sie sich gleich einige konkrete Beispiele an:
BEISPIELE für die große Vokalharmonie im Türkischen (am Beispiel der Bildung der Ordnungszahlen):
Faustregel:
Zahl
Ordnungszahl
e und i → i
eins: bir
erster: birinci
ö und ü → ü
drei: üç
dritter: üçüncü
a und ı → ı
sechs: altı
sechster: altıncı
o und u → u
neun: dokuz
neunter: dokuzuncu
Neben dieser großen Vokalharmonie gibt es im Türkischen auch noch ein weiteres Prinzip der Lautlehre: die kleine Vokalharmonie, die Sie bereits im letzten Kapitel kennengelernt haben.
Bei der Vokalharmonie im Türkischen gibt es auch Ausnahmen. Diese sind aber in ihrer Zahl überschaubar und wir stellen sie Ihnen in einem Überblick in einem eigenen Kapitel vor.