Zwar ist das Türkische im Grunde eine ganz regelhafte Sprache, aber einige wenige Ausnahmen gibt es doch. Zum Beispiel bei der Vokalharmonie. Der Regel folgend, muss man das Suffix an den Vokal in der Endsilbe des Wortes anpassen. Wenn Sie als Lerner jetzt ein Suffix an ein Wort anhängen möchten, überlegen Sie sich wie das Wort geschrieben wird, suchen sich den Vokal in der Endsilbe heraus und fügen das Suffix entsprechend an. Für das türkische Sprachverständnis und Sprachgefühl ist aber nicht die Schreibweise ausschlaggebend, sondern die Aussprache. Wenn ein Wort jetzt zwar mit einem dunklen Vokal geschrieben wird, der aber als heller Vokal ausgesprochen wird, so greifen beim Anfügen von Suffixen die Regeln für helle Vokale.
Dies betrifft oft Wortschatz, den das Türkische aus dem Arabischen und Persischen entlehnt hat.
Aber diese Ausnahmen kann man wieder mit Regeln beschreiben:
Regel 1: Wenn eines der folgenden Suffixe an der Endsilbe des Wortes angehängt wird, kann die Vokalharmonie verletzt werden: -yor, -ken, -ki, -leyin, -daş, -gil, -mtrak
BEISPIELE
uyumak
schlafen
uyurken
während er schläft
Regel 2: Bei zusammengesetzten Wörtern (1) und Wörtern mit einem Suffix (2) wird keine Vokalharmonie gesucht.
ilkokul
die Grundschule (1)
hanımeli
das Geißblatt (1)
ev
das Haus (2)
dört
vier (2)
Das nun folgende Kapitel stellt Ihnen die Konsonanten des Türkischen und die beiden Klassen (stimmhafte und stimmlose Konsonanten) vor, in die man die Konsonanten einteilt.