Wenn Sie ein Norweger fragt, was typisch für Ihre Muttersprache, das Deutsche ist, was würden Sie dann antworten? Würden Sie nicht auch sagen: „Also, typisch für das Deutsche ist der Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän.“ „Der WAS?“
Die Norweger bevorzugen eine einfache, klare und leicht verständliche Sprache. Verzichten Sie deshalb lieber auf komplizierte und lange Substantivkonstruktionen.
Und wenn Sie doch vom Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän erzählen wollen, umschreiben Sie ihn lieber mit: „Kapteinen på et skip som tilhører et rederi ved Donau.“ (Der Kapitän eines Schiffes, dem eine Reederei an der Donau gehört.)
In der deutschen Sprache ist es völlig normal, zwei Substantive zu einem neuen Substantiv zu verschmelzen. Das Norwegische verhält sich in grammatischer Hinsicht sehr ähnlich, auch hier können mehrere Substantive zusammengesetzt werden. Das Prinzip, nachdem diese Zusammensetzung funktioniert, ist dabei das gleiche wie auch im Deutschen.
Aber Achtung, auch hier gibt es Ausnahmen und manch zusammengesetzte Substantive, die im Deutschen gebräuchlich sind, gibt es so nicht im Norwegischen.
Der „Stadtrand“ zum Beispiel wird im Norwegischen mit „utkanten av byen“ übersetzt. Die „Nebensaison“ heißt auf norwegisch „utenom sesongen“ und wenn Sie einen Schwarztee in Norwegen bestellen möchten, müssen Sie nach „svart te“ fragen. Das hier aber sind Ausnahmen und wie so oft, raten wir Ihnen auch hier sich im Zweifelsfall auf Ihr Sprachgefühl zu verlassen!
Im nächsten Kapitel lernen Sie, wie man die Verkleinerungs- und Vergrößerungsformen von Substantiven im Norwegischen bilden kann.