Wie Sie bereits oben gelesen haben, gibt es im Neugriechischen keine Grundform des Verbs. Es gibt im Griechischen also keinen Infinitiv (gr. Aparémfato), wie Sie das von den deutschen Verben kennen
In einem deutschen Wörterbuch finden Sie zum Beispiel Infinitive der Verben wie „gehen“, „reisen“ oder „sein“. In einem griechischen Wörterbuch suchen Sie vergeblich nach diesen Formen.
Sucht man in einem griechischen Wörterbuch nach einem Verb, findet man dort die erste Person Singular (Einzahl) im Präsens. Wenn Sie also die oben genannten Beispiele in Ihrem Griechisch-Wörterbuch nachschlagen, finden Sie diese Einträge:
Es gibt im Griechischen jedoch infinite (unbestimmte) Formen, die bei der Formenbildung von Perfekt und Plusquamperfekt verwendet werden und auch im Konjunktiv zum Einsatz kommen.
Für die Bildung der genannten Zeitstufen benutzt man das Hilfsverb haben „έχω“ (ich habe; im Perfekt) und „είχα“ (ich hatte; im Plusquamperfekt). Dieses Hilfsverb wird in allen Personen flektiert. Dazu kombiniert man die hier vorgestellte „infinite Form“, die auf -ει endet und in keiner grammatischen Person steht. Die Person und der Numerus (Singular/Plural) der gebildeten Zeit (zum Beispiel des Perfekt) werden durch das Hilfsverb „haben“ zum Ausdruck gebracht.
In den folgenden Beispielsätzen können Sie einen ersten Blick auf diese Form des „Infinitivs“ werfen. Hier zeigen wir Ihnen die infinite Form griechischer Verben im Perfekt. Ins Deutsche können Sie diese infiniten Formen mit dem Partizip II (dem sogenannten Partizip Perfekt) übersetzen.
Diese unbestimmten Formen müssen Sie auch kennen, wenn Sie die Vor-Vergangenheit (das Plusquamperfekt) im Griechischen bilden möchten. Hier zeigen wir Ihnen gleich einige Beispiele dazu:
Im nächsten Kapitel erfahren Sie noch Wichtiges über eine bestimmte Unter-Gruppe griechischer Verben: Diese heißen „elliptische Verben“ und ihr Erkennungsmerkmal ist, dass sie nicht alle Zeitstufen, Verbformen und Modi bilden können.