In den Kapiteln zu den Grundlagen des griechischen Verbsystems haben Sie erfahren, dass es im Griechischen drei Diathesen gibt.
In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen nun die Regeln, wie man das Imperfekt griechischer Verben im Passiv und im Medial bildet. (Im vorhergehenden Kapitel haben Sie die Regeln zur Bildung des Imperfekts im Aktiv gelernt. Wenn Sie diesem Link folgen, können Sie die Formen nochmal wiederholen.)
Zunächst haben wir eine gute Nachricht: Die Personalendungen für das Imperfekt im Passiv und im Medial sind identisch. Sie müssen hier nur eine Tabelle lernen:
Noch eine Erleichterung beim Lernen können wir Ihnen verraten: Das Imperfekt im Passiv und Medial wird ohne Augment gebildet.
Auch im Passiv und Medial müssen wir zwei Konjugationsklassen voneinander unterscheiden. Hier zeigen wir Ihnen Beispiele für die 1. Konjugationsklasse (Typ A / Passiv-Medial).
*Bitte beachten Sie: Das Imperfekt Passiv hat Doppelformen im Plural.
In der nächsten Tabelle zeigen wir Ihnen ein Beispiel für den Medial. Griechische Verben im Medial übersetzen Sie ins Deutsche oft mit einer reflexiven Konstruktion. Das zeigen wir Ihnen hier am Beispiel des reflexiven Verbs „sich kämmen“:
In diesem Abschnitt wenden wir uns nun der 2. Konjugationsklasse (Typ B) zu. Auch hier zeigen wir Ihnen wieder Beispielverben:
In der nächsten Tabelle finden Sie das Beispielverb „erzählen“ – als Stellvertreter für die Klasse der Verben, die im Indikativ Präsens Passiv auf -ουμαι enden:
διηγούνταν διηγούντουσαν*
Im nächsten Kapitel möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf das wichtige Verb „sein“ lenken: Dort finden Sie die Imperfektformen von „ήμουν“ (dt. ich war).