Ehe wir uns mit der Formenbildung im Aorist Aktiv beschäftigen, möchten wir Ihnen in Erinnerung rufen, was die Aufgabe dieser Zeitform ist: Der Aorist beschreibt Vorgänge und Handlungen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Das Besondere an diesen Vorgängen ist, dass sie punktuell aufgetreten sind. Die Handlungen wurden in der Vergangenheit begonnen und auch abgeschlossen – sie waren aber nicht von langer Dauer.
Wenn Sie nun ein griechisches Verb im den Aorist Aktiv setzen möchten, folgen Sie diesem grundlegenden Prinzip:
Grundsätzlich nehmen Sie also den Aoriststamm und hängen an diesem Stamm eine entsprechende Personalendung im Singular oder Plural an. Leider muss man hier einiges beachten:
Wenn man den Aoriststamm bilden möchte, kommt es zu sogenannten Stammveränderungen. Diese notwendigen Veränderungen im Verbstamm kann man in Regeln fassen. Hier zeigen wir Ihnen diese Regeln. Aus Ausgangsbasis verwenden Sie den Präsensstamm eines Verbs. Dann entscheiden Sie anhand des Auslauts des Verbstamms, welche Stammveränderung Sie im Aorist vornehmen müssen.
In einem nächsten Schritt müssen Sie noch lernen, welche Personalendungen im Singular und Plural für den Aorist im Aktiv angehängt werden. Die Endung für die 1. Person Singular (ich …) haben Sie in der Tabelle oben schon gefunden: Hier wird immer ein -α eingefügt. Wie aber lauten die übrigen Endungen?
Das theoretisch Gelernte werden wir nun gleich anwenden. Wir zeigen Ihnen im Folgenden Beispielverben, anhand derer wir die regelmäßige Bildung des Aorist Aktiv vorführen möchten.
Alle Verben, die im Präsens auf -αζω enden, bilden ihren Aorist auf -ασα. Bitte lesen Sie sich die Tabelle mit unserem Beispielverb „kaufen“ aufmerksam durch. Dieses Verb können Sie sich als Muster merken. Darauf aufbauend können Sie den Aorist aller Verben bilden, die im Präsens auf -αζω enden.
Als nächstes nehmen wir uns Verben vor, die im Präsens auf -ίζω enden. Sie bilden den Aorist auf -ισα. Als Musterverb lernen wir νομίζω (dt. denken).
Als nächstes Musterverb stellen wir ταξιδεύω (dt. reisen) vor. Hier können Sie sich merken, dass Verben, die im Präsens auf -εύω enden, ihren Aorist mit -εψα bilden.
Das nächste Verb führt Ihnen eine weitere Regel vor: Alle Verben, die auf -αφω enden, bilden den Aorist auf -αψα. Wir lernen als Beispiel das Verb γράφω (dt. schreiben) kennen:
Formelbildung der Verben auf -ωνω: Alle Verben, die auf -ωνω enden, bilden den Aorist auf -ωσα.
Wenn Sie nun gerne Beispielverben im Kontext ganzer Sätze lesen möchten: Wir haben auch ein Kapitel zum Gebrauch des Aorist für Sie zusammengestellt. Hier können Sie das eben Gelernte anwenden und vertiefen.
Im nächsten Kapitel wenden wir uns der regelmäßigen Bildung der Aoristformen im Passiv und Medial zu.