Ausnahmen und Besonderheiten bei der Pluralbildung weiblicher Substantive

Erinnern Sie sich noch, wie man weibliche Substantive in die Mehrzahl setzt?
Wenn Sie die Regel gerade nicht parat haben sollten, lassen Sie uns das nochmals ganz kurz wiederholen:

Den Plural eines griechischen weiblichen Substantivs auf -α und -η bildet man, indem man ein -ες anhängt.

Nun müssen Sie zu dieser Hauptregel noch fünf Ausnahmen im Kopf behalten.
Diese stellen wir Ihnen nun vor. Bestimmt werden Sie sich das schnell merken können.

Besonderheit 1: -ος wird im Plural zu -οι

Alle weiblichen griechischen Substantive, an deren Ende Sie ein -ος finden, bilden die Mehrzahl, indem als Endung -οι angefügt wird.

Ausnahme I:
Die weiblichen Substantive, die auf -ος enden, bilden ihren Plural auf -οι.

Das können Sie sich anhand konkreter Beispielwörter bestimmt schnell merken. Bitte lesen Sie sich diese Beispieltabelle aufmerksam durch:

Ausnahmen zur Pluralbildung weiblicher Substantive I:
Singular Plural
η είσοδος der Eingang οι είσοδοι die Eingänge
η έξοδος der Ausgang οι έξοδοι die Ausgänge
η οδός die Straße οι οδοί die Straßen

Besonderheit 2: -ου wird im Plural zu -ουδες

Wenn ein weibliches Substantiv auf -ου endet, dann steht in der Mehrzahl die Endung -ουδες. Wie Sie bereits bei den „nicht gleichsilbigen“ männlichen Substantiven gelernt haben, bekommen diese weiblichen Substantive auch eine zusätzliche Silbe im Plural hinzugefügt. Daher gehören auch sie zu den „nicht gleichsilbigen“ Substantiven.
Merken Sie sich als Faustregel bitte:

Ausnahme II:
Die weiblichen Substantive, die auf -ου enden, bilden den Plural auf -ουδες.

Auch hierzu sollten Sie sich sofort ein konkretes Beispiel merken:

Ausnahmen zur Pluralbildung weiblicher Substantive II:
Singular Plural
η αλεπού der Fuchs οι αλεπούδες die Füchse
η καφετζού die Kaffeesatzleserin οι καφετζούδες die Kaffeesatzleserinnen

Besonderheit 3: -εας wird im Plural zu -εις

Alle weiblichen griechischen Substantive, an deren Ende Sie ein -εας finden, bilden die Mehrzahl, indem als Endung -εις angefügt wird.

Ausnahme III:
Die weiblichen Substantive, die auf -εας enden, bilden den Plural auf -εις.

Auch hierzu sollten Sie sich sofort ein konkretes Beispiel merken:

Ausnahmen zur Pluralbildung weiblicher Substantive III:
Singular Plural
η εισαγγελέας die Staatsanwältin οι εισαγγελείς die Staatsanwältinnen
η γραμματέας die Sekretärin οι γραμματείς die Sekretärinnen

Besonderheit 4: -η wird im Plural zu -εις

Wenn ein weibliches Substantiv auf -η endet, steht manchmal in der Mehrzahl die Endung -εις. Dies sind Wörter, die im klassischen Griechischen (im 5. Jhdt. v.Chr.) benutzt wurden. Deswegen bilden sie den Plural auf -εις.
Merken Sie sich als Faustregel bitte:

Ausnahme IV:
Die weiblichen Substantive, die auf - η enden, bilden den Plural auf -εις.

Auch hierzu sollten Sie sich sofort konkrete Beispiele merken:

Ausnahmen zur Pluralbildung weiblicher Substantive IV:
Singular Plural
η λέξη das Wort οι λέξεις die Wörter
η ερώτηση die Frage οι ερωτήσεις die Fragen
η απόφαση die Entscheidung οι αποφάσεις die Entscheidungen
η συζήτηση die Diskussion οι συζητήσεις die Diskussionen
η πράξη die Tat οι πράξεις die Taten
η πόλη die Stadt οι πόλεις die Städte

Besonderheit 5: -α wird im Plural zu - αδες

Es gibt weibliche Substantive, wie Sie bereits gelernt haben, die zu den „nicht gleichsilbigen“ Substantiven gehören. Sie bilden den Plural mit einer zusätzlichen Silbe.

Viele weibliche Substantive auf -α bilden den Plural auf -αδες.
Merken Sie sich als Faustregel bitte:

Ausnahme V:
Die weiblichen Substantive, die auf -α enden, bilden den Plural auf -αδες.

Auch hierzu sollten Sie sich sofort ein konkretes Beispiel merken:

Ausnahmen zur Pluralbildung weiblicher Substantive V:
Singular Plural
η μαμά die Mutter οι μαμάδες die Mütter
η γιαγιά die Oma οι γιαγιάδες die Omas
η κυρά die Frau οι κυράδες die Frauen

In einem dritten Kapitel befassen wir uns mit den Ausnahmen bei der Pluralbildung sächlicher Substantive.


 

Inhaltsverzeichnis dieser Griechisch-Grammatik:



 
 
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