Im vorangegangenen Kapitel haben Sie gelernt, dass einfache (zweigliedrige) Sätze im Bosnischen dieser Regel folgen:
Subjekt – Prädikat.
Nun wollen wir diese Regel systematisch für Aussagesätze erweitern:Zunächst erweitern wir unseren einfachen Satz um ein Objekt. Ein Objekt ist eine Satzergänzung, auf die sich das Prädikat eines Satzes bezieht.
Die grundlegende Regel zum bosnischen Satzbau lautet nun:
Subjekt – Prädikat – Objekt.
Und solch einen bosnischen Satz schauen wir uns nun gleich als Beispiel an:
Das Objekt eines Satzes kann ein direktes Objekt oder ein indirektes Objekt sein.
Der erweiterte Satz mit einem direkten ObjektDas direkte Objekt ist eng mit dem Prädikat des Satzes verbunden. Im Deutschen, wie im Bosnischen, steht das direkte Objekt eines Satzes im Akkusativ.Mit der Frage „Wen oder was?“ findet man das direkte Objekt eines Satzes.
Mit „Koga?“ (dt. Wen?) fragt man nach belebten Substantiven; mit „Šta?“ (dt. Was?) fragt man nach unbelebten Substantiven.
Die Regel zur Satzstellung im Bosnischen lautet:
Subjekt (Wer?/ im Nominativ) – Prädikat – direktes Objekt (Wen oder was?/ im Akkusativ).
Am besten erklären wir das nun an konkreten Beispielen.
Bitte beachten Sie vor allem bei diesen beiden Beispielsätzen, in welchem Fall welches Satzglied steht.
Ihnen wird hier anhand der Fallendung eindeutig klar, wer hier wen küsst.
Weitere Beispiele helfen Ihnen, das Problem nochmals zu durchdenken:
Der erweiterte Satz mit einem indirekten ObjektNeben einem direkten Objekt können Sätze im Bosnischen auch noch ein zweites, ein indirektes Objekt aufnehmen.
Das indirekte Objekt steht dabei vor dem direkten Objekt.
Das ist wie im Deutschen auch. Allerdings sollte Sie unbedingt im Hinterkopf behalten, dass die Stellung der Satzglieder im Bosnischen viel freier ist als im Deutschen. Es ist auch nicht falsch zuerst das direkte Objekt und dann das indirekte Objekt zu nennen.
Die Tätigkeit des Subjekts eines Satzes bezieht sich auf das indirekte Objekt. Dieses steht im Dativ und wird deshalb oft auch Dativobjekt genannt.
Das indirekte Objekt eines Satzes findet man mit der Frage „Wem?“.
Mit „Kome?“ (dt. Wem?) fragt man nach belebten Substantiven; mit „Čemu?“ (dt. Was?) fragt man nach unbelebten Substantiven.
Nun können wir die eben gelernte Regel zur Satzstellung um ein indirektes Objekt erweitern:
Subjekt (Wer?/ im Nominativ) – Prädikat – indirektes Objekt (Wem?/ im Dativ) – direktes Objekt (Wen oder was?/ im Akkusativ).
Wir zeigen Ihnen nun Beispielsätze mit einem indirekten und einem direkten Objekt:
Bitte beachten Sie:In diesem Kapitel können wir Ihnen leider nur grobe Anhaltspunkte zum Satzbau im Bosnischen geben.
Die Stellung der einzelnen Satzglieder ist eigentlich recht frei und kann stark variieren.
Grund hierfür ist, dass Bosnisch eine stark flektierende Sprache ist. Man kann die einzelnen Teile eines Satzes gut erkennen anhand des Falls, in dem die Substantive stehen: Das Subjekt eines Satzes erkennt man daran, dass es im Nominativ steht. Das direkte Objekt ist durch den Akkusativ gekennzeichnet und ein indirektes Objekt steht im Dativ.
Wenn Sie sich aber an das Schema halten, das Sie in diesem Kapitel gelernt haben, können Sie korrekte Sätze bilden, die von jedem Muttersprachler problemlos verstanden werden.
Das nächste Kapitel zeigt Ihnen, wie die Verneinung eines Satzes im Bosnischen gebildet wird.