Im vorangegangenen Kapitel haben Sie gelernt, dass das Verb „sein“ im Kroatischen in zwei Formen vorkommt: In einer betonten (langen) Form und einer unbetonten (kurzen) Form. In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen nun, wann man welche Form verwendet.
Die langen Formen (jesam, jesi, etc.) werden immer dann benutzt, wenn Sie besonders betont werden sollen. In diesem Fall steht die Form des Verbs „sein“ auch am Anfang des kroatischen Satzes.
Des Weiteren werden die Langformen in Fragen verwendet:
Wenn man auf eine Frage eine ganz kurze Antwort (Beispiel: Bist du die Neue? - Bin ich.) geben möchte, dann verwendet man ebenfalls die Langform des Verbs „sein“:
Als grundlegende Regel können Sie sich merken, dass die unbetonte Form nie am Anfang eines Satzes zu finden ist.
Diese unbetonten und verkürzten Verformen zählt man zu den sogenannten „Klitika“ des Kroatischen. Unter dem Begriff „Klitikon“ (Plural: Klitika) versteht man in der Sprachwissenschaft ein kleines, in der Regel einsilbiges Stützwort. Die Bezeichnung leitet sich aus dem griechischen Wort für „anlehnen, zuneigen“ ab. Und genauso verhalten sich solch kleine Wörter: Sie lehnen sich an ein bestimmtes Wort an.
Schlagen Sie nun bitte das Kapitel zu den Klitika im Abschnitt zum Satzbau nach: Dort finden Sie weiterführende Informationen und Sie erfahren, an welcher festgelegten Stelle im Satz diese Kurzformen des Verbs „sein“ stehen müssen.
Und hier lesen Sie Beispiele mit den unbetonten, kurzen Formen:
* Im vorangegangenen Kapitel haben Sie die Kurzformen in der blau markierten Spalte gefunden. Aus diesem Grund haben wir hier die kurzen Formen auch wieder blau markiert.
Wenn Sie sich nicht mehr sicher sind, wie man die beiden Formen bildet, können Sie über diesen Link das Kapitel zu den beiden Formen des Verbs „sein“ wiederholen. Dort finden Sie eine übersichtliche Tabelle, die beide Formen einander gegenüberstellt.
Im nun folgenden Kapitel finden Sie ein weiteres, wichtiges Verb, dessen Formen Sie im Schlaf beherrschen sollten: das Verb „wollen“.