Nachdem Sie nun problemlos auf Kroatisch von der Vergangenheit erzählen können, sollten Sie nun auch lernen, etwas über die Zukunft zu sagen. In diesem Kapitel stellen wir Ihnen das Futur I (die Zukunft) vor und erklären, wie man diese Verbform auf Kroatisch bildet.
Das Futur I (kroat. futur prvi) im Kroatischen ist – wie im Deutschen übrigens auch – eine zusammengesetzte Zeit. Um diese Zeit problemlos bilden zu können, sollten Sie nun zum einen das Kapitel zum Infinitiv kurz wiederholen. Wichtig ist, dass Sie im Hinterkopf behalten, dass die kroatischen Verben zwei Infinitivendungen haben können: -ći oder -ti. Zum anderen schadet es nicht, wenn Sie nun nochmal einen Blick in das Kapitel zum Verb „htjeti“ (dt. wollen) werfen. Bitte wiederholen Sie dort die beiden Formen dieses Verbs.
Und hier lernen Sie nun – übersichtlich dargestellt – wie man das Futur I bildet:
Das Futur I bildet man, indem man die Präsensform des Verbs „htjeti“ zusammen mit dem Infinitiv des Verbs verwendet. Schauen Sie sich das nun vorerst an einigen Beispielen an:
Aus dieser Tabelle lässt sich also die folgende Regel ableiten:
Wie beim Perfekt müssen Sie hier wieder unterscheiden, ob Sie das Futur mit einem Personalpronomen oder ohne ein Personalpronomen verwenden.
An der ersten Stelle kann deswegen im Perfekt das Partizip Perfekt stehen (Učio sam. - dt. Ich habe gelernt.) und im Futur kann der Infinitiv als der zweite Teil des Futurs an der ersten Stelle im Satz stehen, wenn kein Personalpronomen verwendet.
Hier zeigen wir Ihnen gleich Beispiele: Frage: Što ćeš danas raditi? (Was wirst du heute machen?) Antwort 1: Ja ću učiti. (Ich werde lernen.) Antwort 2: Učit ću. (Ich werde lernen.) Antwort 3: Danas ću učiti. (Heute werde ich lernen.) Antwort 4: Ja ću danas učiti. (Ich werde heute lernen.) Antwort 5: Učit ću danas. (Ich werde heute lernen.)
Noch eine weitere Kleinigkeit sollten Sie sich merken: Die Klitika stehen immer hinter einem Wort, das eine eigene Betonung hat.
Wenn Sie aber nun das Futur I ohne ein Personalpronomen verwenden möchten, so müssen Sie Folgendes beachten: In diesem Fall ändert sich die Wortstellung und die Infinitivform des Verbs steht zuerst und darauf folgt die Präsensform von „htjeti“.
Bei allen Verben, die im Infinitiv auf -ti enden, fällt am Ende aber noch das -i weg. Bei den Verben, die auf -ći enden, ändert sich nichts.
Selbstverständlich kann man auch eine verneinte Form der Zukunft bilden. Hier verwendet man die verneinten Formen von „htjeti“. Aber diese beherrschen Sie bestimmt schon im Schlaf.
Die Regel zur Bildung der verneinten Formen des Futur I lautet also:
Bei der Bildung von Fragen müssen Sie wieder ein bisschen umdenken: Hier setzt man die langen (betonten) Formen des Verbs „htjeti“ ein und ergänzt auch noch die Fragepartikel „li“.
Unsere Regel lautet dann also:
Fragen können auch mit dem Partikel „da li“ gebildet werden. In diesem Fall ist dann die Satzstellung ein wenig anders. Sie folgt dieser Regel:
Und hier finden Sie Beispielsätze:
Weitere, konkrete Beispielsätze zum Vertiefen des Gelernten finden Sie im nächsten Kapitel. Dieses Kapitel stellt Ihnen den Gebrauch des Futur I im Kroatischen näher vor.