Wenn Sie Kroatisch lernen, müssen Sie sieben Fälle beherrschen.
Aus dem Deutschen kennen Sie schon vier davon: den Nominativ (1. Fall), den Genitiv (2. Fall), den Dativ (3. Fall) und den Akkusativ (4. Fall). Neu sind für Sie drei Fälle: der Lokativ (der Ortsfall), der Instrumental (der Fall des Mittels/ Zwecks) und der Vokativ (der Ruf-Fall).
Das Subjekt eines kroatischen Satzes steht im Nominativ.
Das direkte Objekt eines kroatischen Satzes steht im Akkusativ.
Nach diesem Fall fragt man mit „Koga?“ („Wen?“) oder „Čega?“ („Was?“).
Das indirekte Objekt eines Satzes steht im Dativ.
Nach diesem Fall fragt man mit „Komu?“ (für Personen) oder „Čemu?“ (für Sachen) - („Wem?“).
Der Genitiv im Kroatischen drückt Verhältnisse des einen Gegenstandes zu einem anderen aus. Hierbei kann es sich um örtliche und zeitliche Relationen handeln oder das räumliche Entfernen eines Gegenstandes von einem anderen.
Auch das Besitzverhältnis eines Gegenstandes zum anderen, die Eigenschaften des Gegenstandes, oder Teile eines Gegenstandes können mit dem Genitiv beschrieben werden.
Ebenfalls benennt man mit dem kroatischen Genitiv die Herkunft eines Gegenstandes oder auch Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Gegenständen.
Da der Genitiv im Kroatischen anders gebraucht wird als im Deutschen, sind hier mehrere Beispiele notwendig.
Nach diesem Fall fragt man mit „Koga?“ oder „Čega?“ („Wessen?“)
Der Lokativ hat die Aufgabe anzuzeigen, wo sich jemand oder etwas befindet.
Nach diesem Fall fragt man mit „O kome?“ („Über wen?“) oder „O čemu?“ („Worüber?“).
Der Instrumental beschreibt das Mittel bzw. das Instrument, mit dem eine Handlung ausgeführt wird.
Nach diesem Fall fragt man mit „S kim?“ („Mit wem?“) oder „Čime?“ („Womit?“)
Schließlich gibt es im Kroatischen noch den Vokativ, welcher der Hinwendung zu einer Person dient. Mit dem Vokativ fordert man den Gesprächspartner auf, sich an der Kommunikation zu beteiligen. Man nutzt diesen Fall also immer dann, wenn man eine Person direkt ansprechen möchte.
An ein Substantiv werden – für jeden dieser sieben Fälle – bestimmte Endungen angefügt, die dann den jeweiligen Fall kennzeichnen. Erschwerend beim Lernen dieser Flexionsendungen kommt hinzu, dass diese Endungen sich in der Regel nach dem Geschlecht eines Substantivs noch einmal unterscheiden. In vielen der grammatischen Fälle muss man dann auch noch innerhalb eines grammatischen Geschlechts Regeln und Ausnahmen lernen, wann welche Endung angehängt wird.
Eine der Schwierigkeiten beim Kroatischlernen ist es, bei dieser Fülle von Fallendungen nicht den Überblick zu verlieren.
Wenn Sie mit dieser Aufbereitung des Lernstoffs nicht zurechtkommen sollten, haben Sie auch die Möglichkeit mit Übersichtstabellen, sortiert nach den Deklinationsklassen der Substantive, zu lernen.