Der Partitiv antwortet auf die Frage keda? (bei Personen) 'wen?' oder mida? (bei Dingen) 'was?'. Die Endungen im Partitiv sind hauptsächlich -d und -t. Zwar gibt es Varianten, die mit -d und -t vorkommen: im Singular sind es -d, -da, -t oder ein Vokal, im Plural sind es -id, -sid oder ein Vokal.
Das Subjekt kann im Partitiv stehen, wenn es nicht näher bestimmt ist, wie im Satz Jube! – meie suvilas on (palju) hiiri! 'Furchtbar – es gibt Mäuse in unserer Sommerhütte!'.
Der Partitiv wird auch in verneinten Sätzen gebraucht. In diesem Fall verwendet man also das Partialobjekt.
Der Partitiv ist im Estnischen oft der Kasus des Objekts. Es wird die Bedeutung 'ein Teil von etwas' zum Ausdruck gebracht (vgl. lat. pars 'der Teil'). Deshalb spricht man auch von einem Partialobjekt. Ein Satz, in dem es aber nicht gerade um einen Teil geht, wäre Ma armastan sind 'Ich liebe dich'.
Das Partialobjekt steht im Satz auch, wenn die bezeichnete Handlung noch andauert oder sich wiederholt.
Des Weiteren wird der Partitiv bei den Substantiven nach den Zahlwörtern ab zwei eingesetzt – auch, wenn die Nominalphrase als Subjekt steht.
Weiter steht der Partitiv mit transitiven Verben, wenn es um unvollendete oder partielle Objekte geht.
In der folgenden Tabelle haben wir einige Beispielsätze mit Substantiven im Partitiv für Sie gesammelt:
Das nächste Kapitel stellt Ihnen den Inessiv vor. Dies ist der erste der Lokalkasus des Estnischen.