Der Elativ ist der zweite der inneren Lokalkasus (die anderen sind der Inessiv und der Illativ) und beantwortet die Frage kellest? (bei Personen) 'aus wem?, von wem?', millest? (bei Dingen) 'aus was, von was?', kust? (bei Ortsangaben) 'woher?' („aus was heraus?“).
Manchmal wird der Elativ auch Trennungskasus genannt. Die Kasusendung des Elativ ist im Singular und Plural -st.
Adverbiale Bestimmungen werden mit Elativ gebildet, genau so wie es beim Inessiv der Fall war. Die meisten sind lokaler Natur (Jaan tuleb otse haiglast 'Jaan kommt gerade aus dem Krankenhaus'), aber auch temporale sind keine Seltenheit (Ma olen juba alates kella kuuest üleval! 'Ich bin schon seit sechs Uhr auf!').
Auch bei Vergleichen kann der Elativ verwendet werden, anstatt der Vergleichspartikel kui: Jaan jookseb minust kiiremini 'Jaan läuft schneller als ich'.
Im Zusammenhang mit Verben, die Denken, Hören oder Reden bezeichnen, wird der Elativ verwendet. Diese Verwendungsweise entspricht also der der Präposition von im Deutschen: Kas sa oled Petrast kuulnud? 'Hast du von Petra gehört?', Ma jutustan teile oma reisist! 'Ich erzähle euch etwas von meiner Reise!', Minu meelest on see hotell liiga kallis 'Meiner Meinung nach ist das Hotel etwas zu teuer'.
Temalt on raske sõnu suust välja saada.
Es ist schwierig, die Wörter aus seinem Mund herauszukriegen.
Dem Elativ können noch ein paar andere Bedeutungen bzw. Verwendungsweisen zugeordnet werden. Beispielsweise wird der Elativ verwendet, wenn man sagen will, etwas ist aus einem Material. Der Elativ ist auch der Kasus des Objekts bei dem Verb reden bzw. sprechen.
In der folgenden Tabelle sind noch einige Beispielsätze mit Substantiven im Elativ gelistet:
Im nun folgenden Kapitel stellen wir Ihnen den Illativ – den dritten Lokalkasus – vor.