Ein Adjektiv beschreibt eine Eigenschaft oder eine Qualität und bezieht sich dabei immer auf jemanden oder auf etwas.
Die Adjektive (auch: Eigenschaftswörter) werden im Estnischen nach Kasus, Numerus und Genus zusammen mit dem Substantiv, auf das sie sich beziehen, dekliniert. Sie müssen demnach an das jeweilige Bezugswort angeglichen werden. In der Regel stehen sie vor ihrem Bezugswort. (Die Linguistik nennt diese Stellung pränominal).
Zu beachten ist, dass die Adjektive in allen anderen Kasus ihrem Bezugswort folgen – also in gleichem Kasus dekliniert werden – außer im Abessiv, Essiv, Komitativ und Terminativ. Wenn das Bezugswort in einem dieser vier Kasus steht, steht das begleitende Adjektiv (in attributiver Funktion) im Genitiv. Bitte vergleichen Sie:
Eine Ausnahme bilden hier die adjektivisch verwendeten Partizipien auf -nud und -tud, die nicht dekliniert werden (Vgl. Aed on värvitud 'Der Zaun ist gestrichen' oder Kas sa oled aia ära värvinud? 'Hast du den Zaun gestrichen?).
Adjektive können beispielsweise aus Substantiven oder Adverbien gebildet werden. Dies geschieht meist durch das Hinzufügen des Suffixes -ne (Beispiel: kivine 'steinig'). Manchmal kommt als Variante dazu auch die Endung -line (Beispiel: jooneline 'liniert') vor. Andere Suffixe, die zur Wortbildung der Adjektive verwendet werden, sind -jas (Beispiel: mustjas 'schwärzlich), -kas (Beispiel: andekas 'talentiert'), -lik (Beispiel: lapselik 'kindisch') oder -tu (Beispiel: maitsetu 'geschmacklos').
Im Folgenden sind diese Adjektivendungen als Überblick noch mit jeweils zwei Beispielen aufgelistet:
Neben der Deklination, die man bei den Adjektiven kennen muss, sollte man auch über die Steigerung Bescheid wissen.