Der Illativ gibt Antwort auf die Frage kellesse? (bei Personen) 'in wen?', millesse? (bei Dingen) 'in was?', kuhu? (bei Ortsangaben) 'wohin?' („in was hinein?“) und ist der letzte von den inneren Lokalkasus (die zwei ersten sind der Inessiv und der Elativ). Manchmal wird der Illativ auch Richtungskasus genannt.
Die häufigste Endung für den Illativ ist im Singular -sse. Aber auch Endungen -ha, -hu, -he und -de kommen vor. Im Plural hat der Illativ immer die Endung -sse.
Mit Illativ werden meist nur lokale Bestimmungen (Ema pani moosi purki 'Mama hat die Marmelade in das Glas gelöffelt') ausgedrückt, seltener aber auch andere (Tekst tõlgiti saksa keelde 'Der Artikel wurde ins Deutsche übersetzt' oder Minu asjad ei puutu sinusse! 'Meine Sachen gehen dich gar nichts an!').
Zum Illativ kann man eine Doppelform nehmen, den Aditiv. Er ist eine endungslose Form, bei der der Stamm gedehnt wird und die eine steigende Intonation erhält. Der Aditiv ist ziemlich produktiv, insbesondere bei den Entlehnungen.