Grundwissen über das Adverb im Estnischen

Im Estnischen hat das Adverb die gleiche Funktion wie im Deutschen – es begleitet und modifiziert das Verb, oder besser gesagt die Handlung, die durch das Verb geäußert wird (Magdalena tantsib hästi 'Magdalena tanzt gut').
Aber auch andere Wortarten können von Adverbien modifiziert werden, wie zum Beispiel Adjektive (Magdalena on väga ilus 'Magdalena ist sehr schön') oder andere Adverbien (Magdalena laulab kohutavalt valjult 'Magdalena singt furchtbar laut').

Adverbien können in verschiedene Klassen unterschieden werden, je nach ihrer Bedeutung. Dementsprechend gibt es temporale, modale und lokale Adverbien, um die häufigsten zu nennen.

BEISPIELE – Adverb
Kas sa tuled õigeaegselt sööma? Kommst du rechtzeitig zum Essen?
Ära mine liiga hilja voodisse! Geh nicht zu spät ins Bett!
Ma küpsetan hiljem kooki. Ich werde erst später den Kuchen backen.
Oled sa tihti siin? Bist du oft hier?
Lisa mängib väga hästi klaverit, Mona aga veel paremini. Lisa spielt sehr gut Klavier, Mona aber sogar noch besser.
Kurvana läks ta oma poisist lahku. Traurig hat sie sich von ihrem Freund getrennt.
Parem hilja kui mitte kunagi! Besser spät als nie!

Wie beim Verb und Substantiv, gibt es auch beim Adverb bestimmte Endungen, woran man erkennt, dass es sich um ein Adverb handelt.
Auch die semantischen Unterklassen sind leicht zu erkennen: ein temporales Adverb hat oft die Endung -ti (varsti 'bald', tihti 'oft'), ein modales die Endungen -lt, -mini, -si oder -sti (vaikselt 'leise', segamini 'irrtümlich', naljatamisi 'zum Spass' kenasti 'nett') und letztlich ein lokales Adverb die Endungen -lt oder -le (alt 'vom Boden', lähemale 'nahezu').


 

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