Die indirekte Rede in der Gegenwart

In der indirekten Rede wird berichtartig wiedergegeben, was jemand anderes oder man selbst gesagt hat. Bei der Umarbeitung von Sätzen aus der direkten in die indirekte Rede muss man im Spanischen einige Unterschiede zum Deutschen beachten: Im Deutschen steht in der indirekten Rede der Konjunktiv – im Spanischen jedoch nicht!

Am Anfang der indirekten Rede steht immer ein Einleitungssatz, der ein Verb des Sagens (Bsp: decir – sagen, opinar – meinen, comentar – kommentieren, preguntar – fragen, pedir – bitten ...) enthält.

Der Nebensatz in der indirekten Rede wird immer mit „que“ (dt.: dass) angeschlossen. Diese Konjunktion dürfen Sie – anders als im Deutschen – nicht weglassen. Um eine indirekte Frage anzuschließen, verwenden Sie die Konjunktion „si“ (ob) bei Entscheidungsfragen oder ein Fragepronomen bei Ergänzungsfragen.

Beispiele:
Juan dice que el pastel está muy rico. – Juan sagt, dass der Kuchen sehr lecker ist/sei.
Juan pregunta si el pastel está rico. – Juan fragt, ob der Kuchen lecker ist/sei.
Juan pergunta quién ha hecho el pastel. – Juan fragt, wer den Kuchen gemacht hat.

Veränderung der Pronomen und der Person

Wenn der Einleitungssatz im Presente, Perfecto, Futuro I oder Condicional I steht, ändert sich bei den Zeiten überhaupt nichts. Da sich aber bei der Umwandlung zur indirekten Rede die Perspektive ändert, müssen die Pronomen und die Person des Verbs verändert werden. Das ist wie im Deutschen.

Aufgrund der veränderten Perspektive ergeben sich einige weitere Veränderungen.

Weitere Veränderungen bei der Umwandlung in die indirekte Rede
Direkte Rede Indirekte Rede
aquí (hier) allí (da / dort)
este/a/os/as
(diese/r/s)
ese/a/os/as
(jene/r/s)
venir
(kommen)
ir
(gehen)
traer
(herbringen)
llevar
(hinbringen)

Hier lesen Sie einige Beispiele, die Ihnen das Problem veranschaulichen sollen:

Beispielsätze: Indirekte Rede mit Einleitungssatz im Präsens
Marta dice: “(Yo) estoy cansada.”
→ Marta dice que (ella) está cansada.
Marta sagt: „Ich bin müde.“
→ Marta sagt, dass sie müde sei.
Juan y Jorge han dicho: “(Nosotros) hemos llegado ayer.”
→ Juan y Jorge han dicho que (ellos) han llegado ayer.
Juan und Jorge haben (gerade) gesagt: „Wir sind gestern angekommen.”
→ Juan und Jorge haben (gerade) gesagt, dass sie gestern angekommen sind.
Juan pregunta a Pedro: “¿Me traes mi paraguas?”
→ Juan pregunta a Pedro si (él) le lleva su paraguas.
Juan fragt Pedro: „Bringst du mir meinen Schirm mit?”
→ Juan fragt Pedro, ob er ihm seinen Schirm mitbringt.
Juan pregunta: “¿Quién podría trabajar aquí?”
→ Juan pregunta quién podría trabajar allí.
Juan fragt: „Wer kann hier arbeiten?
→ Juan fragt wer dort arbeiten kann.
Ester dirá: “Este pastel me gustaba mucho.”
→ Ester dirá que ese pastel le gustaba mucho.
Esther wird sagen: „Dieser Kuchen schmeckte mir sehr.”
→ Esther wird sagen, dass ihr jener Kuchen sehr schmeckte.

Ein Imperativ in der direkten Rede wird in der indirekten Rede zu einen Subjuntivo de Presente.

Beispielsätze: Imperativ → Subjuntivo de Presente
El jefe te ordena: „¡Ayuda a las compañeras nuevas!“
→ El jefe te ordena que ayudes a las compañeras nuevas.
Der Chef befiehlt dir: „Hilf den neuen Kolleginnen.“
→ Der Chef befiehlt dir, den neuen Kolleginnen zu helfen.

So weit, so gut. Im nächsten Kapitel wird es ein bisschen anspruchsvoller:
Dort lernen Sie, was passiert, wenn bei der indirekten Rede der Einleitungssatz in der Vergangenheit steht. Lesen Sie jetzt am besten gleich weiter!


 

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