Kennzeichen des Thailändischen: Eine erste Übersicht

Ehe Sie sich mit den Details und Einzelheiten der Grammatik des Thailändischen beschäftigen, möchten wie Ihnen einen ersten Überblick über die Kennzeichen des Thai geben. Wir wollen Ihnen in ersten, kurzen Stichpunkten aufzeigen, wo die großen Unterschiede zwischen dem Deutschen und dieser Sprache liegen:

Eine neue Schrift lernen:
Wenn Sie Thailändisch lernen, müssen Sie ein ganz neues Schriftsystem lernen. In den folgenden Kapiteln lernen Sie die 44 Schriftzeichen kennen, mit denen man 21 unterschiedliche Konsonanten schreibt. Dazu zeigen wir Ihnen die 32 Schriftzeichen, mit denen man die Vokale des Thai schreiben kann. Nach dieser Fülle von Zeichen lernen Sie noch eine überschaubare Anzahl – nämlich fünf – Schriftzeichen, die die Töne der Sprache verdeutlichen.

Sie beginnen mit dem Lernen der Schrift, wenn Sie das Kapitel Thai-Schrift: Eine Einführung aufschlagen.

Die Aussprache: 5 Töne unterscheiden lernen
Wenn Sie Thai lernen, müssen Sie fünf Töne unterscheiden und sprechen lernen: Man unterscheidet einen hohen, einen mittleren, einen tiefen, einen steigenden und einen fallenden Ton.

Mehr hierzu lesen Sie im Kapitel Thai – eine Tonsprache.

Sprachfamilie: Eine isolierende Sprache
Thailändisch ist eine isolierende Sprache. Wesentliches Kennzeichen dieser Art von Sprachen ist, dass es kaum Veränderungen an den Wörtern gibt: Keine der Wortarten wird flektiert (d.h. gebeugt oder verändert). Man erkennt anhand der Wortstellung im Satz, welches Wort welche Funktion übernimmt: Das Substantiv eines Satzes im Thailändischen findet man an einer ganz bestimmten Stelle, das Verb hat eine festgeschriebene Position und auch das Objekt eines Satzes steht an einer ganz bestimmten Stelle. Darüber hinaus gibt es im Thai noch unterschiedliche Partikel, die ein Wort und seine Funktion im Satz näher bestimmen können.

Wenn wir nun die grammatischen Strukturen des Thailändischen näher betrachten, stellen deutsche Lerner Folgendes fest:

Im Thailändischen gibt es keine (weder bestimmte noch unbestimmte) Artikel.

Substantive im Thai haben kein grammatisches Geschlecht. Sie müssen also beim Lernen nie mitlernen, ob es sich bei einem Substantiv um ein männliches, weibliches oder sächliches handelt. Sie lernen einfach nur das Wort.

Wenn man die Menge oder die Anzahl von Gegenständen ausdrücken will, so benutzt man sogenannte Klassifikatoren zusammen mit den Substantiven.

Neben den Klassifikatoren werden auch sogenannte Quantifikatoren benutzt. Quantifikatoren erfüllen die Funktion Mengenangaben zu machen

Im Thailändischen gibt es keine Fälle. Die Substantive werden nicht gebeugt (flektiert). Bestimmt fragen Sie sich jetzt: Aber was mache ich jetzt? Woran erkenne ich ein Subjekt? Wie soll ich bloß das Objekt eines Satzes identifizieren? - Keine Panik! Das Thai löst dieses „Problem“ ganz einfach:

Im Thai gibt es eine grundsätzliche Regel für die Satzstellung. Diese lautet:

Subjekt – Verb (bzw. Prädikat) – Objekt.

Achtung!
Diese Regel wird meistens (aber nicht immer) eingehalten. Um Ihnen einen ersten Überblick zu geben, reicht es aber aus, dass Sie diese Regel kennen. Mit den Ausnahmen beschäftigen Sie sich später.

Da es im Thai keine Flexion gibt und somit die Verben nicht nach Person, Zahl und Zeit verändert werden, muss man bei der Bildung der Zukunft und der Vergangenheit umdenken.

Ein wichtiger Teil der thailändischen Sprache sind die Partikel. Diese kleinen Wörter können einerseits Gefühle und Haltungen des Sprechers ausdrücken oder einen Satz als höflich kennzeichnen. In diesem Sinne übernehmen die Partikel eine kommunikative Aufgabe. Sie können andererseits auch eine grammatische Funktion übernehmen.

Nach diesem kurzen Überblick werden wir nun den Blick auf die Sprache vertiefen. Steigen Sie in Ihre Arbeit an dieser Grammatik ein, indem Sie zunächst eine kurze Geschichte von Sprache und Schrift lesen.


 

Inhaltsverzeichnis dieser Thailändisch-Grammatik:



 
 
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