Ehe Sie sich nun mit dem Alphabet im Serbischen beschäftigen, möchten wir Ihnen einige grundlegende Regeln zur Aussprache vorstellen.
Das wird es Ihnen, wenn Sie einmal verstanden haben, wie man die Buchstaben ausspricht, ganz leicht machen Serbisch (vor)zulesen, auszusprechen und aufzuschreiben.
Im Serbischen wird jeder Buchstabe einzeln gesprochen.
Ein Serbe würde die genannten Beispiele aus seinem Sprachgefühl heraus ganz anders aussprechen: Er würde sagen „ne-in“ und „E-u-ro“. Er würde also die deutschen Doppellaute auflösen und jeden Buchstaben einzeln aussprechen. Wenn Sie sich dieses Prinzip immer wieder vor Augen halten, werden Sie keine Fehler bei der Aussprache serbischer Wörter machen.
Im lateinischen Alphabet werden Eigennamen dem Lautbild ihrer Aussprache folgend ins Serbische übernommen. Im kyrillischen Alphabet werden Eigennamen als Transliterationen aufgenommen. Zum Beispiel schreibt man den Schriftsteller Günter Grass im Serbischen als Гинтер Грас (Ginter Gras). Es gibt in der Regel keine Doppelbuchstaben (wie zum Beispiel „tt“, „ck“oder „ss“ im Deutschen). Nur in manchen Zusammensetzungen werden doppelte Buchstaben aufgenommen (z.B. najjači, plavooki). In diesen Fällen werden beide Buchstaben auch ausgesprochen.
Es ist wichtig zu wissen, dass es im Serbischen lange und kurze Vokale gibt.
Es gibt aber keine Regel um festzustellen, ob dieser betonte Vokal nun lang oder kurz ausgesprochen wird.
Oft aber liegt gerade in der Länge des Vokals der Unterschied in der Bedeutung bei ansonsten absolut gleich lautenden Wörtern.
Nehmen wir zur Illustration dieses Problems das Wort „kupiti“: Mit einem langen „u“ gesprochen heißt dieses Wort „kaufen“; mit einem kurzen „u“ ausgesprochen, nimmt es die Bedeutung „sammeln“ an. Ein weiteres Beispiel wäre „sam“: Mit einem kurzen „a“ gesprochen, bedeutet das Wort „ich bin“; mit einem langen „a“ akzentuiert, bedeutet es „allein“.
Bitte achten Sie auch bei der Aussprache der folgenden Beispiele auf die Unterschiede in der Bedeutung, die sich durch den langen, beziehungsweise kurzen Vokal ergeben:
Hier wird deutlich, dass die Betonung der Vokale im Serbischen für das Verständnis einen zentralen Stellenwert einnimmt. Insbesondere ist dies bei Homonymen, also bei Worten die sich gleich anhören bzw. gleich geschrieben werden, von herausragender Bedeutung.
Wir helfen Ihnen dieses Problem zu lösen, indem Sie in den Vokabellisten jedes Wort von einem Muttersprachler vorgesprochen bekommen.
Diesen Fakt zur Aussprache wollen wir nur für alle erwähnen, die sich mit vielen Sprachen gleichzeitig beschäftigen. Wenn Sie sich schon mal mit Chinesisch oder Thai beschäftigt haben, wissen Sie, was eine Tonsprache ist.
In diesen Sprachen werden alle Silben mit einem bestimmten Ton gesprochen. Da Wörter in diesen Sprachen oft nur aus einer Silbe bestehen, ist dieser Ton für die Bedeutung entscheidend.
Auch das Serbische unterscheidet zwei solche Töne: Die betonten Vokale in serbischen Wörtern werden entweder mit einem steigenden oder einem fallenden Ton gesprochen. Wenn Sie in den Vokabellisten genau zugehört haben, ist Ihnen dies vielleicht schon aufgefallen.
Dies sind die wenigen Regeln, die man sich merken sollte, um die Aussprache des Serbischen schnell zu lernen.
Hier folgt eine Zusammenfassung für alle, die die Regeln zur Aussprache auf einen Blick wiederholen möchten:
Im nächsten Kapitel finden Sie eine Liste mit dem serbischen Alphabet. Dort wird Ihnen ganz genau erklärt, wie man jeden einzelnen Buchstaben ausspricht. Gleich im Anschluss an dieses Kapitel finden Sie Ausführungen zur Betonung der serbischen Wörter.