Klären wir in einem ersten Schritt, welche Funktion Relativpronomen allgemein haben und was Relativpronomen eigentlich sind.
Relativpronomen leiten einen Nebensatz (einen sogenannten Relativsatz) ein, der sich entweder auf ein vorhergegangenes Wort oder einen ganzen Satz bezieht und diesen genauer erläutert.
Schauen Sie sich dazu die folgenden Beispiele an, in denen der Relativsatz farbig markiert ist und das Relativpronomen fett gedruckt wurde:
Ich habe mich in eine Frau verliebt, die ich gerade erst getroffen habe. Das ist der Film, der mir so gut gefallen hat. Das ist das Dümmste, das ich je gehört habe! Sie spricht nicht mehr mit mir, was mich sehr traurig macht.
Das Finnische kennt zwei Relativpronomen, nämlich „joka” und „mikä”. Wann man welches Relativpronomen verwendet, ist nicht immer ganz leicht zu entscheiden. Wir wollen Ihnen aber einige Faustregeln mit an die Hand geben.
Am besten versteht man solche abstrakten Regeln immer anhand konkreter Anwendungsbeispiele:
Nun noch ein paar Beispiele mit „mitä”:
Wie im Deutschen auch, richten sich die Relativpronomen in Singular und Plural nach dem Wort auf das sie sich beziehen.
Das ist der Film, den ich schon gesehen habe. Das sind die Filme, die ich schon gesehen habe.
Im Fall richtet sich das Relativpronomen nach der Rolle, die es im Nebensatz bzw. im Relativsatz einnimmt.
Das ist der Mann, dem ich verfallen bin. (Relativpronomen im Dativ) Das ist der Mann, den ich liebe. (Relativpronomen im Akkusativ) Das ist der Mann, dessen Auto ich zu Schrott gefahren habe. (Relativpronomen im Genitiv)
Deshalb müssen Sie natürlich auch im Finnischen die Singular- und Pluralformen und auch die Fälle der beiden Relativpronomen lernen. Die Flexion von „mikä” kennen Sie aber bereits aus einem vorausgehenden Kapitel – „mikä” ist nämlich auch ein Fragepronomen!
Hier noch einmal die Formen von „mikä” zur Erinnerung:
Übrigens: Falls Sie sich nicht mehr sicher sind, was die Grundfunktionen der verschiedenen Fälle sind, folgen Sie diesem Link und frischen Sie ihr Wissen auf.
Auch die Formen von „joka” sind nicht schwer:
Wie Sie in der nachfolgenden Tabelle unschwer erkennen können, kommt die Silbe „ka” nur im Nominativ sowie im Genitiv Singular vor. In den anderen Fällen wird die Fallendung und ggf. die Pluralendung einfach an „jo” angehängt.
Herzlichen Glückwunsch! Hiermit haben Sie auch den Teil zu den Pronomen erfolgreich abgeschlossen! Im nächsten großen Teil Ihrer Grammatik gehen wir über die Ebene des Wortes hinaus und beschäftigen uns mit dem Satzbau.