Charakteristisch für das Lettische ist die Palatalisierung von Konsonanten im Wortstammauslaut bei den Substantiven. Dabei geht es um eine Erscheinung, wo die Konsonanten quasi eine „j-Begleitung“ bekommen (z. B. ein geschriebenes <ļ> wird /lj/ gesprochen).
Es wird also nicht nur die Aussprache geändert, auch die Schreibweise ändert sich.
Die Palatalisierung kommt 1. bei den Substantiven der Klasse e bei den Feminina im Genitiv Plural, 2. bei den Substantiven der Klasse i bei den Feminina im Genitiv Plural und 3. bei den Substantiven der Klasse i bei den Maskulina im Genitiv Singular und in allen Pluralformen vor.
In diesem Unterkapitel finden Sie eine tabellarische Übersicht über die auslautenden Konsonanten, die bei den Substantiven palatalisiert werden.
Damit die Tabelle Ihnen keine unnötigen Schwierigkeiten bereitet, dazu hier die Aufschlüsselung zu den Abkürzungen:
i (m) = Klasse i bei den Maskulina e (f) = Klasse e bei den Feminina i (f) = Klasse i bei den Feminina
Palatalisierung bei den Substantiven
Der letzte Konsonant im Wortstamm
Palatalisierung
i (m) kāpslis 'das Trittbrett'
i (m) zizlis 'das Zepter'
i (m) vilnis 'die Welle'
Beispiele Substantive:
Klasse e bei den Feminina:
Bitte achten Sie auf die – sowohl die Aussprache betreffende (das /n/ wird zu /nj/) als auch im Schriftbild vorkommende (das <n> wird zu <ņ>) – Palatalisierung im Genitiv Plural!
Klasse i bei den Feminina:
Bitte achten Sie auch hier auf die – sowohl die Aussprache betreffende (das /n/ wird zu /nj/) als auch im Schriftbild vorkommende (das <n> wird zu <ņ>) – Palatalisierung im Genitiv Plural!
Klasse i bei den Maskulina:
Bitte achten Sie auf die – sowohl die Aussprache betreffende (das /l/ wird zu /lj/) als auch im Schriftbild vorkommende (das <l> wird zu <ļ>) – Palatalisierung im Genitiv Singular und in allen Pluralformen!
Zu der Palatalisierung bei den Substantiven gibt es einige Ausnahmen. Obwohl folgende Substantive die Merkmale besitzen, die normalerweise die Palatalisierung aufweisen, bleibt bei ihnen der Stammkonsonant doch unverändert: - In der Klasse e bei den Feminina sind es mute 'der Mund', pase 'der Personalausweis', gāze 'das Gas' und kase 'die Kasse'. - In der Klasse i bei den Feminina sind die Ausnahmen acs 'das Auge', auss 'das Ohr', balss 'die Stimme' und valsts 'der Staat'. - Schließlich in der Klasse i bei den Maskulina sind die Substantive viesis 'der Gast', tētis 'der Papa' und kaķis 'die Katze' die Ausnahmen, die keine Palatalisierung erhalten.