Wenn
Sie beginnen Türkisch zu lernen, müssen Sie sich bewusst
machen, dass die türkische Sprache zu einer anderen
Sprachfamilie zählt als das Deutsche. Und das hat Folgen für
Sie als Lerner. Sie müssen in so mancherlei Hinsicht umdenken,
wenn Sie Türkisch lesen, sprechen und lernen. Aber lassen Sie
sich von dieser ersten Information hier nicht abschrecken. Diese
Grammatik wird Sie Schritt für Schritt an das Türkische
heranführen und Ihnen die Unterschiede zum Deutschen anschaulich
und verständlich näherbringen und erklären.
Hier
wollen wir Ihnen zu Ihrer Orientierung einen ersten groben Überblick
über die Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem Türkischen
geben.
Worauf
kommt es beim Türkisch-Lernen an?
- Nun,
zunächst kommt es darauf an gut zuzuhören und zu
verstehen, was es mit der Vokalharmonie
im Türkischen auf sich hat.
-
Des Weiteren sollten Sie sich zur
Lautung des Türkischen merken, dass in einem türkischen
Wort nie zwei Vokale nebeneinander stehen und Sie ein
ğ niemals
am Anfang eines Wortes finden werden. Vielleicht können Sie so
schon einige Rechtschreibfehler vermeiden.
- Danach
ist wichtig, dass Sie verstehen, was Türkisch als Sprache
kennzeichnet: Seine Zugehörigkeit zur Gruppe der
agglutinierenden Sprachen. Das
Prinzip agglutinierender Sprachen beruht darauf, dass sie
Näherbestimmungen von (zum Beispiel) Substantiven einfach an
diese hinten ankleben. Das Bezugswort wird dabei nicht
verändert. Das macht das Bilden der ersten Sätze und die
Übersetzung ins Deutsche um Einiges leichter, Sie werden sehen!
Aber Sie müssen immer wieder umdenken und sich auf die neuen
Strukturen einlassen.
- Haben
Sie in Ihrer Schulzeit Englisch gelernt? Ja? Sehr gut, denn in
diesem Fall kennen Sie schon eine weitere Sprache, die kein
grammatisches Geschlecht kennt. Es spielt einfach keine Rolle, ob
ein Substantiv männlich, weiblich oder sächlich ist.
- Wenn
Sie Substantive lernen, müssen Sie also nichts weiter lernen,
als das Wort. Denn das Türkische kennt auch keinen bestimmten
Artikel (im Deutschen sind das der, die und das).
- Die
große Herausforderung, wenn Sie Ihre ersten türkischen
Sätze bilden, wird sein, dass Sie den Satzbau
des Türkischen richtig machen: Der Satzbau des Deutschen folgt
mehrheitlich der Regel Subjekt – Verb – Objekt. Die
Regel für die Satzstellung im Türkischen aber ist: Subjekt
– Objekt – Verb. Nehmen wir als Beispiel den Satz Ich
liebe dich – aus dem Türkischen übersetzt müsste
er heißen Ich dich liebe. Das Verb wird also hinter dem
Objekt eines Satzes zu finden sein.
- Und
noch etwas ist anders als im Deutschen: Im Türkischen müssen
Sie sechs Fälle lernen.
- Die
Adjektive und Adverbien im Türkischen werden im Großen
und Ganzen ebenso eingesetzt wie im Deutschen. Allerdings gibt es
einen für Sie bequemen Unterschied zum Deutschen: Steigerung
dieser beiden Wortarten ist im Türkischen ganz regelmäßig
und Sie müssen keine einzige Ausnahme lernen.
- Das
Verbsystem ist das Herzstück
der türkischen Sprache. Hier werden Sie wieder auf einige
Unterschiede zum Deutschen stoßen. Wichtig ist, dass Sie zum
Beispiel den Aorist verstehen.
Das ist eine Zeit, die Sie aus dem Deutschen nicht kennen, die aber
im Türkischen oft vorkommt.
- Wenn
Sie sich mit den verschiedenen Pronomen des Türkischen
beschäftigen, müssen Sie natürlich (wie in jeder
Fremdsprache) so einiges auswendig lernen. Ein Unterschied zum
Deutschen zum Beispiel ist, dass die Personalpronomen
im Türkischen oft weggelassen werden, da aus der Endung des
Verbs schon ersichtlich ist um welche grammatische Person es sich
handelt.
Wir
hoffen, Sie haben nun einen groben Überblick über die
Besonderheiten der türkischen Sprache bekommen. Aber ehe wir Sie
ins kalte Wasser werfen und Ihnen das Schwimmen beibringen, wollen
wir Ihnen einen kurzen Abriss türkischer Sprachgeschichte
erzählen. Und Sie so einstimmen auf die Sprache und den
Kulturkreis, den Sie nun kennenlernen werden.