Wie im Deutschen, wird das Passiv im Niederländischen vor allem in Sachtexten gebraucht. In der gesprochenen Sprache taucht es nur dann auf, wenn es nicht so sehr darum geht, wer etwas getan hat, sondern was mit jemandem oder mit etwas getan wurde oder geschehen ist.
Wird in einem Satz mit Passivkonstruktion der Handelnde genannt, so verwendet man im Niederländischen immer die Präposition door.
Im Deutschen kann man das Passiv noch einmal in zwei Konstruktionen unterteilen, nämlich in das Zustandspassiv und das Vorgangspassiv. Während das Zustandspassiv das Ergebnis einer Handlung betont (Der Mülleimer ist gesäubert.), steht beim Vorgangspassiv die Handlung im Vordergrund (Der Mülleimer ist gesäubert worden.).
Im Niederländischen gibt es eine solche Unterscheidung nicht. Der Beispielsatz wird immer wie folgt übersetzt: De vuilnisbak is schoongemaakt. Möchte man auf Niederländisch dennoch die Handlung bzw. den Vorgang betonen, verwendet man das Imperfekt: De vuilnisbak werd schoongemaakt. (dt.: Der Mülleimer wurde gesäubert.).
Wenn Sie diese Grammatik chronologisch durcharbeiten, haben Sie das Passiv bereits im Kapitel „er“ als Subjekt in Passivsätzen kennen gelernt. Sätze, bei denen man im Niederländischen das Passiv verwendet, erkennt man im Deutschen häufig daran, dass sie mit der Konstruktion „man“ + Verb gebildet werden.
Die Reihenfolge bei Passivsätzen mit Modalverben kann im Niederländischen in der Präsens- und Imperfektform die gleiche wie im Deutschen sein:
Jedoch kann die Stellung von worden und dem Partizip auch vertauscht werden:
Anders als im Deutschen, muss man im Niederländischen bei Passivkonstruktionen mit Modalverben im Perfekt auf eine Konstruktion mit dem Personalpronomen „men“ (dt.: man) ausweichen.
Im folgenden Kapitel erklären wir Ihnen den niederländischen Imperativ.