Das Modalverb „hoeven“ könnte man genauso gut als „niet hoeven“ (dt.: „nicht brauchen/müssen“) vorstellen, da es fast immer in Kombination mit einer Verneinung auftritt. Wird „hoeven“ nicht als Vollverb, sondern in Verbindung mit einem anderen Verb im Infinitiv verwendet, so steht „te“ (dt.: „zu“) vor dem Infinitiv.
Wird „hoeven“ nicht mit einer Verneinung verwendet, so steht es häufig stattdessen in Kombination mit „(nog) maar“ und bedeutet „nur (noch) brauchen/müssen“.
Achtung: „hoeven“ kann nur im Sinne von „müssen“ verwendet werden. Möchte man die Bedeutung „etwas benötigen/nötig haben“ übersetzen, so muss man „nodig hebben“ verwenden: Beispiel: Moet je nog wat eten of drinken? – Nee, ik heb niets nodig, ik heb alles al. Brauchst du noch etwas zu trinken oder zu essen? – Nein, ich brauche nichts, ich habe alles.
Hinweis: „hoeven“ kann nur, wie oben beschrieben, mit Verneinung oder „(nog) maar“ verwendet werden und hat somit nur die Bedeutung von „nicht müssen“. Soll das Gegenteil ausgedrückt werden (also „müssen“), gebraucht man das Modalverb „moeten“. Näheres dazu finden Sie im entsprechenden Abschnitt über „moeten“. Beispiel: Dat moet je doen! Das musst du tun!
Das Modalverb „kunnen“ übersetzt man immer mit „können“ und kann – genau wie im Deutschen – verschiedene Modalitäten beschreiben. Meistens drückt man durch „kunnen“ aus, dass man imstande ist, etwas zu tun oder dass man eine Gelegenheit zu etwas (nicht) hat.
Man kann aber auch eine höfliche Bitte damit ausdrücken: Kunt u mij alstublieft helpen, mijn koffer daar naartoe te dragen? Könnten Sie mir bitte helfen, meinen Koffer hinauf zu tragen?
Oder man beschreibt eine Möglichkeit: Kan het zijn, dat u mij uit de weg gaat? Kann es sein, dass Sie mir aus dem Weg gehen?
Das Modalverb „moeten“ kann in verschiedenen Fällen eingesetzt werden. Es kann beispielsweise eine Notwendigkeit oder eine Absicht ausgedrückt werden, es können aber auch Befehle und Ratschläge gegeben oder Schlussfolgerungen gezogen werden.
Das Modalverb „mogen“ wird hauptsächlich in der Bedeutung von „dürfen“ verwendet. Man benötigt dieses Verb, wenn man um Erlaubnis bittet, aber auch, wenn man in einem Lokal etwas bestellt oder höflich um etwas bittet. Das Modalverb „mogen“ kann auch eine Möglichkeit oder Eventualität andeuten. Im Deutschen werden solche Konstruktionen mit „sollte(n)“ übersetzt, im Niederländischen verwendet man hierfür immer die Imperfektform von „mogen“. Zudem kann mit „mogen“ ausgedrückt werden, dass etwas sich auf bestimmte Art und Weise trotz einer bestimmten Gegebenheit verhält (Gegensatz).
Das Modalverb „willen“ drückt meist, wie auf Deutsch auch, einen Wunsch aus. Zusätzlich kann eine Möglichkeit damit festgestellt werden. Auf Niederländisch kann man mit „willen“ auch etwas in einem Lokal bestellen, ohne dass es unhöflich wirkt. Man verwendet das Modalverb dann in Verbindung mit dem Adverb „graag“ (dt.: „gerne“).
Das Modalverb „zullen“ hat eine Vielzahl von Funktionen. Eine davon haben Sie bereits kennen gelernt: Mit „zullen“ kann man das Futur im Niederländischen bilden. Dies können Sie im entsprechenden Kapitel nachlesen, wir gehen hier nicht mehr näher darauf ein.
Beachten Sie, dass einige Bedeutungen von „zullen“ durch die Imperfektform ausgedrückt werden. Auch der Konjunktiv wird im Niederländischen so gebildet. Dieses Thema stellen wir in einem gesonderten Kapitel vor.
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über die weiteren Funktionen von „zullen“.
Kommen wir nun zu den reflexiven Verben.