Infinitivkonstruktionen sind im Niederländischen sehr beliebt und tauchen deutlich häufiger auf als im Deutschen. Daher haben wir diesem Thema ein eigenes Kapitel gewidmet. Hier lernen Sie die gebräuchlichsten Konstruktionen kennen, bei denen ein Infinitiv vorkommt.
Im Niederländischen gibt es einige Verben, die mit einem Infinitiv kombiniert werden können. Da die Funktion dieser Verben der Funktion der Modalverben ähnelt, nennt man solche Verben auch „modifizierende Verben“. Zu den wichtigsten dieser Verben gehören:
Diese modifizierenden Verben werden im Deutschen fast immer genauso verwendet wie im Niederländischen. Hier einige Beispiele:
Falls Sie sich mit der den Positionen der Verben und Infinitive in Sätzen mit modifizierenden Verben unsicher sind, wird Ihnen die Übersicht im Kapitel Sätze mit Infinitivkonstruktionen bestimmt weiter helfen.
Im Niederländischen gibt es einige Verben, die häufig mit der Präposition „te“ (dt.: „zu“) und einem weiteren Verb im Infinitiv verwendet werden. Dies ist auch im Deutschen der Fall (z.B. „Das Baby beginnt zu schreien.“). Zu diesen Verben zählen unter anderem:
Die Verben „hangen“ (dt.: „hängen“), „liggen“ (dt.: „liegen“), „lopen“ (dt.: „laufen“), „staan“ (dt.: „stehen“) und „zitten“ (dt.: „sitzen“) werden ebenfalls mit der Präposition „te“ und einem Infinitiv verbunden.
Diese Konstruktion soll ausdrücken, dass zwei Dinge gleichzeitig geschehen. Dabei handelt es sich meistens um Alltagsaktivitäten, die eine bestimmte Zeit lang andauern. Auf Deutsch übersetzt man häufig nur eine der beiden Handlungen, nämlich diejenige, die im Infinitiv steht.
Das Perfekt dieser Konstruktion wird mit „hebben“ gebildet und die beiden Verben stehen im Infinitiv. Dabei steht der Infinitiv von „hangen“, „liggen“, „lopen“, „staan“ und „zitten“ vor dem anderen Infinitiv. Die Präposition „te“ kann im Perfekt weggelassen werden oder sie steht zwischen den beiden Infinitiven.
Bei einigen Verben, denen ein Infinitiv folgt, kann man die Präposition „te“ wahlweise weglassen. Zu diesen Verben zählen „helpen“ (dt.: „helfen“) und „leren“ (dt.: „lehren; beibringen“). Tendenziell wird „te“ in längeren Sätzen weniger häufig weggelassen.
Infinitivkonstruktionen mit „om … te“ (dt.: „um ... zu“) werden im Niederländischen genauso verwendet wie auf Deutsch: zur Beschreibung, dass einer Handlung oder einem Vorgang ein klares Ziel, ein bestimmter Grund oder Zweck zugrunde liegt, zur Beschreibung einer bestimmten Funktion von Dingen und in Verbindung mit Adjektiven, im Sinne von „etwas ist zu ..., um ...“.
Manchmal wird diese Konstruktion im Niederländischen auch in Sätzen verwendet, bei denen im Deutschen gar kein „um“ möglich ist.
Als letzte Infinitivkonstruktion in diesem Kapitel lernen Sie nun „aan het … Infinitiv … zijn“ kennen.
Kommen wir nun zum nächsten großen Grammatikteil: den Pronomen.