Das Präsens im Finnischen: Heute und morgen

Das Präsens (die Gegenwart) wird gebraucht um Handlungen zu beschreiben, die im Hier und Jetzt passieren. Im Finnischen werden die Präsensformen aber auch gebraucht, um über die Zukunft zu sprechen.
Aber das kennen Sie ja auch aus dem Deutschen. So ist es zum Beispiel sehr gängig zu sagen: „Nächste Woche bin ich bei meinen Großeltern.” statt „Nächste Woche werde ich bei meinen Großeltern sein.”

Gebrauch der Personalpronomen

Vielleicht wollen Sie an dieser Stelle auch schon einen ersten Blick auf die Personalpronomen im Finnischen werfen.
Zu den Personalpronomen wollen wir an dieser Stelle nur so viel sagen:

  • Die Personalpronomen der 1. und 2. Person können auch weggelassen werden.
  • Das Pronomen „hän” kann sowohl „er” als auch „sie” bedeuten und ersetzt Personen.
  • Tiere, Pflanzen und Gegenstände werden im Singular mit „se” (es) und im Plural mit „ne” wiedergegeben.
  • Für die Höflichkeitsform verwendet man nicht wie im Deutschen die dritte Person, sondern die zweite Person Plural. Dem entsprechend kann „te sanotte” sowohl „ihr sagt”, als auch „Sie sagen” bedeuten.

Präsensendungen

Die Präsensendungen lauten für alle Konjugationen gleich. Wir zeigen Ihnen diese am Beispiel des Verbs „sanoa” (sagen).

Die Präsensformen des Verbs „sanoa“ (sagen): Stamm sano-
1. Person Sg. (minä) sanon ich sage
2. Person Sg. (sinä) sanot du sagst
3. Person Sg. (hän) sanoo er sagt
1. Person Pl. (me) sanomme wir sagen
2. Person Pl. (te) sanotte ihr sagt
3. Person Pl. he sanovat sie sagen

Die Personalendungen lauten also:

Die Personalendungen
1. Person Sg. -n
2. Person Sg. -t
3. Person Sg. Vokalverlängerung
1. Person Pl. -mme
2. Person Pl. -tte
3. Person Pl. -vat, -vät

Mit „Vokalverlängerung” in der 3. Person Singular ist gemeint, dass der letzte Vokal verdoppelt wird.
Ob in der dritten Person Plural „vat” oder „vät” angehängt wird, hängt von den Vokalen im Verbstamm ab. Dazu können Sie im Kapitel zur Vokalharmonie noch einmal das Wichtigste nachlesen.

Bitte merken Sie sich auch:
In der zweiten Konjugation kommt es in der 3. Person Singular nicht zu einer Vokalverlängerung, da der Stamm der zweiten Konjugation ja sowieso schon auf einen Doppelvokal bzw. Diphthong endet.

Diese Endungen brauchen Sie übrigens nicht nur um das Präsens zu bilden: Sie sind in allen Zeitstufen gleich.

Merken Sie sich diese Endungen also auch für das Imperfekt und den Konditional.

Nun gilt es aber noch einige Besonderheiten bei der Präsensbildung zu beachten. Bitte lesen Sie gleich weiter!


 

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