Die äußeren Lokalfälle im Finnischen

Die drei folgenden Fälle (Adessiv, Ablativ und Allativ) sind die äußeren Lokalfälle. Diese Fälle beschreiben Ortsangaben, die sich auf eine Oberfläche oder die Nähe eines Orts, Gegenstandes oder einer Person beziehen.
(Vielleicht erinnern Sie sich noch, dass die inneren Lokalfälle im Gegensatz dazu einen eingegrenzten Raum oder unmittelbaren Kontakt erfordern.)

In ihrer Grundbedeutung haben die äußeren Lokalfälle folgende Funktionen:

  • Der Adessiv antwortet u.a. auf die Frage „missä?” (wo?) und bezeichnet prinzipiell wo oder bei wem etwas ist.
  • Der Ablativ antwortet u.a. auf die Frage „mistä?” (woher?) und bezeichnet den Herkunftsort bzw. den Ausgangspunkt einer Bewegung.
  • Der Allativ antwortet u.a. auf die Frage „mihin?” (wohin?) und bezeichnet den Endpunkt oder das Ziel einer Bewegung.

Die äußeren Lokalfälle werden auch benutzt, wenn es nicht um Orte im eigentlichen Sinne, sondern um Handlungen oder Aktivitäten geht. Des weiteren werden sie bei Personen eingesetzt. Der Adessiv und der Ablativ werden auch für Zeitangaben verwendet.

Die entsprechenden deutschen Präpositionen sind „auf”, „bei”, „an” und „von”.

PassivWissen:
Bei manchen Orts-, Firmen und Gebäudenamen werden die äußeren Lokalfälle auch dann benutzt, wenn eigentlich die inneren zu erwarten wäre.

Beispiele:
Raumalle – nach Rauma
Tampereelle – nach Tampere

Im nächsten Kapitel schauen wir uns den Adessiv etwas genauer an.


 

Inhaltsverzeichnis dieser Finnisch-Grammatik:



 
 
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