Wie Sie vielleicht schon aus der Überschrift dieses Kapitels erahnen, dreht sich hier alles um die Befehlsform im Finnischen, den sogenannten Imperativ.
Es gibt kaum eine nützlichere Verbform als den Imperativ, um andere Mensch dazu zu bewegen, das zu tun, was man will. Der Imperativ (zu deutsch: die Befehlsform) drückt allerdings nicht nur Befehle aus, wie zum Beispiel: Hör sofort auf! Bleib stehen! Lasst mich in Ruhe!
Der Imperativ kann auch eine Bitte oder eine Aufforderung zum Ausdruck bringen: z.B. Bitte helfen Sie mir! Bitte lass mich nicht allein! Komm mich doch in Turku besuchen! Wenn Sie mit unbekannten Personen sprechen, ist es aber höflicher eine Aufforderung im Konditional zu formulieren.
Wie im Deutschen, wird auch im Finnischen beim Imperativ unterschieden, ob man zu einer Person spricht (Hilf mir! 2. Person Singular) oder zu mehreren Personen (Helft mir! 2. Person Plural).
Die Bildung des Imperativs ist nicht schwer.
Im Singular bildet man ihn, indem man von der 1. Person Singular hinten das „n” wegstreicht – er entspricht also in den meisten Fällen dem Infinitivstamm.
Den Imperativ Plural bildet man, indem man an an einen ersten Bestandteil die Endung -kaa bzw. -kää anhängt. Welche Variante man verwendet, hängt von der Vokalharmonie ab. Dieser erste Bestandteil ist für die erste, zweite und dritte Konjugation der Infinitivstamm; für die vierte, fünfte und sechste Konjugation erhält man den ersten Bestandteil, indem man von Infinitiv das finale „a” wegstreicht. Der Imperativ Plural ist gleichzeitig die Sie-Form.
Veranschaulichen wir das gleich an einigen Beispielen:
Auch der verneinte Imperativ ist leicht zu bilden.
Im Singular stellt man vor die soeben gelernte Imperativform das Wörtchen „älä” (eine Form des Verneinungsverbs). Der verneinte Plural des Imperativs wird mit der Form des Verneingsverbs „alkää” und dem Hauptverb geformt. Dieses Hauptverb bilden Sie, indem Sie bei der Imperativform „kaa” bzw. „kää” durch „ko” bzw. „kö” ersetzen.
Nun wollen wir das gelernte Wissen in einigen lebensnahen Sätzen anwenden.
Es gibt auch einen Imperativ der 1. und 3. Person, der aber sehr selten vorkommt und deshalb von uns als PassivWissen markiert wurde. Entweder Sie führen sich dieses Kapitel trotzdem zu Gemüte, oder Sie springen weiter zum Konditional.