Die
Syntax (der Satzbau) beschäftigt sich unter anderem mit der
Frage der Wortstellung im Satz. Wie im Deutschen, steht auch im
Estnischen das Subjekt in der Regel vor dem Prädikat. Danach
kommt das Objekt.
Besteht
das Prädikat aus zwei Teilen, wie es beispielsweise im Perfekt
oder Plusquamperfekt der Fall ist, steht der flektierte Teil in der
normalen Prädikatposition und der unflektierte Teil am Satzende,
nach dem Objekt und nach den Adverbialen.
Will
man etwas betonen, stellt man es entweder gleich zum Satzanfang oder
erst an das Satzende. Somit wird es ins Zentrum der Aufmerksamkeit
des Zuhörers gerückt.
Anders
als im Deutschen, haben im Estnischen die Nebensätze die gleiche
Wortstellung wie die Hauptsätze.
Der estnische (subordinierende)
Nebensatz erhält also sein Prädikat gleich an zweiter
Stelle nach dem Subjekt und nicht am Ende des Satzes.
Relativsätze
müssen im Estnischen gleich nach dem Wort kommen, worauf sie
sich beziehen. Im Deutschen kann man die Struktur etwas lockern (Die
Frau, die ich im Supermarkt sah, war schön zu Die Frau
war schön, die ich im Supermarkt sah), aber im Estnischen
ist dies nicht möglich.
Zu
merken ist noch, dass im Estnischen ein Attribut immer seinem
Bezugswort vorausgeht.
Wichtig
beim Estnisch-Lernen sind die Prä- und
Postpositionen. Alles Wichtige hierüber erfahren Sie
im nächsten Kapitel.