Die dänischen Dialekte

Neben der Hochsprache rigsdansk gibt es drei wichtige dänische Dialekte, die in verschiedenen Regionen Dänemarks gesprochen werden.

Jysk Jütisch (auch Westdänisch oder Festlanddänisch) wird auf dem gesamten Festland gesprochen (= Jütland)
Ømål oder Ødansk Inseldänisch wird auf allen großen Inseln gesprochen, also auf
→ Fünen (fynsk)
→ Seeland (sjællandsk)
→ Lolland (lollandsk)
→ Falster (falstersk und falstringsk)
→ Ærø (ærøsk)
→ Langelang (langelandsk)
→ Møn (mønsk)
Ausnahmen:
Samsø, Læsø und Anholt
Bornholmsk oder Østdansk Bornholmer Dialekt (auch Ostdänisch) existiert heute nur noch
→ auf Bornholm (bornholmsk)
wird auch noch in den bis 1658 dänischen Regionen in Skåneland (heute meist als südschwedische Dialekte bezeichnet) gesprochen, nämlich in:
Skåne → Schonisch (skånsk)
Halland → Halländisch (hallandsk)
Listerland → Listermålet (listermålet)


Der Dialekt Jysk zerfällt wiederum in drei Untergruppen:

  • Sønderjysk (Südjütisch) wird in Sønderjylland gesprochen.
  • Vestjysk (Westjütisch) wird an der Westküste gesprochen, beispielsweise in Esbjerg.
  • Østjysk (Ostjütisch) wird an der Ostküste, beispielsweise in Århus, gesprochen.

Die Hochsprache

Die Hochsprache heißt auf Dänisch rigsdansk oder auch rigsmål (Reichssprache). Heute verdrängt die Hochsprache – vor allem in größeren Städten – immer mehr die Dialekte. Während Mitte des 20. Jahrhunderts noch die Mehrheit der Dänen einen Dialekt sprach, ist heute meist nur noch die regionale Färbung der Hochsprache oder einer Variante der Hochsprache geblieben.

Ein Dialekt bildet allerdings eine Ausnahme: das Kopenhagenische (københavnsk), das die sprachliche Entwicklung dominiert und sogar die Standardsprache selbst beeinflusst. Københavnsk unterscheidet zwischen

  1. Højkøbenhavnsk (hochkopenhagenisch), das in Radio, Fernsehen und vom gehobenen Bildungsbürgertum gesprochen wird, und
  2. Lavkøbenhavnsk (volkskopenhagenisch), das vorwiegend von der jungen Generation gesprochen wird – auch über die Stadtgrenzen Kopenhagens hinaus. Mit zunehmendem Alter greifen die Dänen dann aber wieder auf rigsdansk zurück. Lavkøbenhavnsk wird also übergangsweise von vielen jungen Menschen in Dänemark gesprochen.

Lavkøbenhavnsk stellt somit eine Ausnahme dar, denn während – wie oben erwähnt – der Gebrauch der Dialekte im Allgemeinen seit 1950 immer mehr verschwindet, breitet sich dieser Dialekt auch über Kopenhagen hinaus aus.

Dennoch wird in bestimmten Regionen Dänemarks auch heute noch Dialekt gesprochen – besonders dort, wo der Einfluss der Großstädte noch nicht so sehr zu spüren ist, also zum Beispiel in Süd-, West- und Nordjütland oder auf Bornholm. Dort wird innerhalb der Familie oft Dialekt gesprochen, im öffentlichen Raum jedoch eine der Hochsprache ähnliche Variante.

Generell haben Dialekte in Dänemark keinen allzu hohen Stellenwert, auch wenn mittlerweile mancherorts versucht wird, die Dialekte zu erhalten.

Achtung!
In dieser Grammatik lernen Sie ausschließlich die standardisierte Hochsprache, also rigsdansk.

So, nun können Sir richtig loslegen! Lernen Sie in den folgenden Kapiteln das dänische Alphabet kennen.


 

Inhaltsverzeichnis dieser Dänisch-Grammatik:



 
 
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