Auf den Akkusativ
trifft man im Bosnischen in verschiedenen Zusammenhängen: Zum
ersten steht das direkte Objekt eines Satzes im Akkusativ, zum
zweiten kommt der Akkusativ oft zusammen mit Verben der Bewegung vor
und zum dritten finden wir den Akkusativ hinter bestimmten
Präpositionen.
Schauen wir uns diese
drei Funktionen nun nacheinander und mit Beispielsätzen etwas
näher an:
Das direkte Objekt
eines bosnischen Satzes steht im Akkusativ:
In einem bosnischen
Satz steht – wie im Deutschen auch – das direkte Objekt
im Akkusativ. Wenn Ihnen das zu theoretisch beschrieben ist, lesen
Sie diese beiden Beispiele. Sie machen anschaulich, was ein direktes
Objekt ist:.
Beispiele für ein direktes Objekt im
Bosnischen:
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Haris je poljubio Eminu.
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Haris küsst Emina.
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Emina je poljubila Harisa.
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Emina küsst Haris.
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Anhand der Fallendung
erkennen Sie ganz klar, welche Person in welchem Beispielsatz das
„Objekt der Begierde“ ist.
(Mehr hierzu erfahren
Sie übrigens im Kapitel zum erweiterten
Satz.)
Der Akkusativ steht
häufig mit Verben der Bewegung:
Den Akkusativ im
Bosnischen finden Sie häufig zusammen mit Verben, die eine
Bewegung ausdrücken.
Solche Verben sind zum
Beispiel: baciti (werfen), donjeti (bringen, mitbringen), juriti
(flitzen, schnell laufen), otvoriti (öffnen), voziti (fahren),
zatvoriti (schließen, zumachen) u.a.
Beispiele für den Gebrauch des
Akkusativs mit Verben der Bewegung:
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Faruk otvara prozor.
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Faruk öffnet das Fenster.
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Maida zakljućava vrata.
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Maida schließt die Tür.
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Amra baca loptu
najdalje.
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Amra wirft den Ball am weitesten.
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Harun će donjeti kolać.
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Harun bringt Kuchen mit.
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Gebrauch des
Akkusativs nach bestimmten Präpositionen:
Hinter einigen
Präpositionen im Bosnischen folgt der Akkusativ.
Diese Präpositionen mit Akkusativ sind:
kroz
(aus, durch, hindurch, über), među
(mit, unter, zwischen), na (an, auf, in, zu), nad (über,
oberhalb, hinüber), niz (hinunter), o (gegen), po (auf, in,
über, bei, durch), pod (unten, nach unten), pred (vor,
voraus), u (an, auf, in, um), uz (bei, nahe, neben), za (für,
hinter).
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Beispielsätze
mit diesen Präpositionen und dem Akkusativ finden Sie im Kapitel
Präpositionen,
die mit Akkusativ stehen.
Bitte beachten Sie,
dass eine Präposition, nach der ein Akkusativ folgt, immer zum
Ausdruck bringen möchte, dass eine Bewegung in eine
bestimmte Richtung stattfindet. Wenn diese Bewegung schon
abgeschlossen ist und man mit einer Präposition eine Ortsangabe
machen möchte, dann folgt immer der Lokativ.
Hier
stellen wir diesen unterschiedlichen Gebrauch von einigen
Präpositionen vor, die sowohl mit Akkusativ als auch mit Lokativ
stehen können.
Beispiele für den unterschiedlichen
Gebrauch von Akkusativ und Lokativ:
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A:Ćao Semire! Gdje ideš?
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A: Hallo Semir! Wohin gehst du?
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Semir: Idem u
kino. (Akk.)
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Semir: Ich gehe ins
Kino.
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A: Ćao Semire! Gdje si
trenutno?
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A: Hallo Semir! Wo bist du gerade?
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Semir: ja sam već u kinu.
(Lok.)
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Semir: Ich bin schon im Kino.
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Zerina ide u
muzej. (Akk.)
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Zerina geht ins
Museum.
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Zerina je u muzeju. (Lok.)
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Zerina ist im Museum.
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Das nun folgende
Kapitel stellt Ihnen einen Fall vor, den Sie aus dem Deutschen noch
nicht kennen: den Instrumental. Der Instrumental
(auch „Werkfall“ genannt) hat die Aufgabe zu beschreiben
mit welchem Mittel oder Instrument eine Handlung ausgeführt wird
oder passiert.