Die (doppelte) Verneinung im Rumänischen

Üblicherweise verneint man einen Satz im Rumänischen, indem man das Wörtchen „nu“ (dt. nein, nicht) vor das (konjugierte) Verb des Satzes stellt. Achtung: Dativ- und Akkusativpronomen stehen aber zwischen „nu“ und dem Verb!

Beispiele:

Eu vin astazi.

Ich komme heute.

Eu nu vin astazi.

Ich komme heute nicht.

Eu pot asta.

Ich kann das.

Eu nu pot asta.

Ich kann das nicht.

Eu te ajut.

Ich helfe dir.

Eu nu te ajut.

Ich helfe dir nicht.

Ioan nu merge cu noi in concediu.

Ioan fährt nicht mit in Urlaub.

Multumesc, dar eu nu fumez.

Danke, aber ich rauche nicht.

Die doppelte Verneinung im Rumänischen
Bitte passen Sie nun aber gut auf!
Sobald man nicht das Verb eines Satzes, sondern einen anderen Satzteil (zum Beispiel das Objekt) verneinen möchte, steht im Rumänischen die doppelte Verneinung. Im Prinzip bedeutet das also, dass Sie Wörter wie „nimic“ (nichts), „niciodată“ (nie) oder „nimeni“ (niemand) immer mit „nu“ kombinieren müssen!

Dieses Prinzip des Satzbaus kennen Sie aus dem Standard des Hochdeutschen nicht. In der Umgangssprache und in einigen deutschen Dialektes aber (zum Beispiel im Bairischen), kennt man dieses Phänomen durchaus.

Muttersprachler des Deutschen werden die doppelte Verneinung einsetzen, um eine Verneinung ganz besonders zu betonen. Im Rumänischen dagegen wird mit der doppelten Verneinung keine besondere Betonung erzielt; sie ist der Standard in dieser Sprache.

Die Bildung der doppelten Verneinung
Wie bildet man nun diese doppelte Verneinung im Rumänischen?

Bitte wiederholen Sie nun, ehe Sie weiterlesen, das Kapitel zu den wichtigsten Indefinit- und Negationspronomen des Rumänischen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf sind Sie ideal auf das Kommende vorbereitet.

In der doppelten Verneinung im Rumänischen, steht neben dem verneinenden Pronomen (dem Negationspronomen) zusätzlich noch das „nu“ (dt. nicht) vor dem Verb des Satzes.

Lesen Sie sich bitte diese Beispiele durch – und Sie werden verstehen, was mit der doppelten Verneinung gemeint ist.

Zum besseren Verständnis haben wir auch immer eine wörtliche Übersetzung mitgeliefert.

Beispiele:

Eu îl cunosc pe Ioan.

Ich kenne Ioan.

Eu nu cunosc pe nici un Ioan.

Ich kenne keinen Ioan.
(wörtlich: Ich nicht kenne keinen Ioan.)

Eu am fost în Romania.

Ich war schon mal in Rumänien.

Eu niciodată nu am fost în Romania.

Ich war noch nie in Rumänien.
(wörtlich: Ich nicht war noch nie in Rumänien.)

Cineva mă sună.

Jemand ruft mich an.

Nimeni nu mă sună.

Niemand ruft mich an.
(wörtlich: Niemand ruft mich nicht an.)

La acest accident s-a distrus totul.

Bei diesem Unfall ist alles kaputt gegangen.

La acest accident nu s-a distrus nimic.

Bei diesem Unfall ist nicht kaputt gegangen.
(wörtlich: Bei diesem Unfall ist nicht nichts kaputt gegangen.)

E cineva afară.

Draußen ist jemand.

Nu este nimeni afară.

Draußen ist niemand.
(wörtlich: Draußen ist nicht niemand.)

Wie Sie an den wörtlichen Übersetzungen erkennen, müssen Sie als Deutsch-Sprecher bei der doppelten Verneinung im Rumänischen umdenken: Im Deutschen bedeutet eine doppelte Verneinung häufig eine Bejahung einer Aussage. Im Rumänischen ist das nicht so: Die Verneinung bleibt eine Verneinung.

Übersetzung von kein/keine/keines ins Rumänische
Bitte beachten Sie: Bei der Übersetzung von kein/keine/keines ins Rumänische wird oft nur die einfache Verneinung vor dem Verb des Satzes gebraucht.

Die folgenden Beispiele machen das deutlich:

Beispiele:

Am prieteni.

Ich habe Freunde.

Nu am prieteni.

Ich habe keine Freunde.

Sunt turist.

Ich bin Tourist.

Nu sunt turist.

Ich bin kein Tourist.

Vorbesc romneşte.

Ich spreche Rumänisch.

Nu vorbesc româneşte.

Ich spreche kein Rumänisch.

Mi-e foame.

Ich habe Hunger.

Nu mi-e foame.

Ich habe keinen Hunger.

Im nächsten Kapitel dieser Grammatik beschäftigen Sie sich weiterhin mit dem Satzbau im Rumänischen: Hier lernen Sie, wie man Fragen auf Rumänisch formuliert.


 

Inhaltsverzeichnis dieser Rumänisch-Grammatik:



 
 
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